Abgestorbene Pflanzen sind keine tote Materie, die die Schönheit oder ihren ästhetischen Reiz verloren haben, auch wenn die Blüten längst nicht mehr duften und vom Grün nichts mehr zu sehen ist.
Wer sich für mehr als nur für die Farbe oder für den Geruch der Pflanzen oder Blumen interessiert und den individuellen Charakter der einzelnen Gewächse wahrnimmt, kann eine reiche Welt an Formen, Strukturen und neuen Dynamiken entdecken.
In der Schwarz-Weiß-Technik können diese wieder aufleben und im richtigen Licht eine eigene, neue Magie entwickeln. Fast wie nackt und zerbrechlich, aber klar und mit nahezu ungebrochener Kraft stellen sie sich wie Models dem Fotografen.
Pflanzengestalten und Blattstrukturen erscheinen jetzt als das einzig Wesentliche, Blütendüfte und Farbkompositionen dagegen als unwesentliches, hintergründiges Detail, wie Beiwerk. Gerade die ungewohnte Perspektive der Isolation der Pflanze schärft den Blick.
Beeindruckt von der schlichten Eleganz und der herben Schönheit, der Vergänglichkeit und dem Werden dieser (oft) unscheinbaren Weggefährten geht es mit "tiefenpsychologischen Portraits" der Pflanzen zum Kern und zum Wesen der Natur in ihrer vielfältigen Formensprache und emotionalen Tiefe - im Spannungsfeld zwischen Schwarz und Weiß.
Tom R.M.
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